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für Angehörige

Narkolepsie ist keine psychiatrische Erkrankung, sondern eine organische Erkrankung des Gehirns. Es ist unfair den Betroffenen als Simulanten oder als Faulpelz hinzustellen. Er kann sich krankheitsbedingt nur beschränkt gegen die Einschlafneigung wehren.

Die Familie und Freunde, evtl. auch Lehrer oder Arbeitgeber, sollten über die Art der Erkrankung informiert werden, um Missverständnissen vorzubeugen.

(Bild: Shutterstock)

Bei Auftreten von kataplektischen Anfällen ist zu bedenken, dass der wohlgemeinten Aufforderung sich zu setzen nicht Folge geleistet werden kann, weil die Muskeln jeden Dienst versagen. Bei milden Kataplexien ist es hilfreich, den Betroffenen in der gerade eingenommen Stellung zu stützen.

Bei Kataplexien, die den ganzen Körper betreffen, ist es unmöglich, ein Hinfallen aufzufangen. Hier hilft es, wenn man die Umgebung sichert (z.B. Gläser aus den Händen nimmt, Autos umleitet oder Schaulustige vertreibt). Man braucht aber auch keinen Arzt zu rufen, weil die Lähmung nach einigen Minuten vorbei sein wird. Bei der Lähmung handelt es sich eigentlich um das gleiche Phänomen, welches beim Gesunden im Traumschlaf ganz normal ist, dieses tritt hier lediglich im falschen Zeitpunkt auf.

Narkolepsie-Patienten sind nicht gemütskrank und der Verstand arbeitet einwandfrei. Bei falschen Reaktionen der Mitmenschen neigen die Betroffenen aber dazu sich abzukapseln und depressiv zu werden. Die Angehörigen können durch ein angepasstes Verhalten wesentlich dazu beitragen, dass es dem Narkoleptiker gelingt, einen für ihn passenden Tagesablauf zu organisieren, der es ihm ermöglicht eine fast uneingeschränkte Leistung zu erbringen.

Ansonsten sollte man den Narkoleptiker behandeln als das, was er ist: Als einen ganz normalen Menschen.

(aus der SNaG-Broschüre 2017)